Hotel Krone Stein
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Das Allgäu im Winter: Wenn Funken fliegen!

Das Allgäu ist eine wunderbare Region, die uns gerade im Winter mit herrlich blauem Himmel und blitzend weißem Schnee begeistert. Wintersportmöglichkeiten in Hülle und Fülle, klare Sonnentage und herrliche Bergpanoramen begeistern unsere Gäste auch dann, wenn anderswo eher Tristesse, Dauernebel oder Schneematsch herrschen.

Doch das Allgäu hat neben seiner lieblichen, schön anzusehenden Seite auch eine wilde Facette. Es ist ein rauhes Land mit schroffen Berggipfeln, tiefen Schluchten – und vielen mystischen Geschichten, Sagen und Legenden. Neben den klassischen christlichen Festen haben sich auch viele Anlässe mit heidnischem Ursprungs bis heute gehalten, die die traditionsbewussten Allgäuer bis heute pflegen.

Waren Sie schon mal in der „Hölle“ oder am „Wildfräuleinstein“ in Hinterstein? Kennen Sie die „Wilden Männle“? Oder wissen Sie um die Legenden rund um die vier Höfats-Gipfel und deren verborgene Schätze? Der Überlieferung nach wussten einzig die sogenannten „Venedigermännle“ um die Kunst, sie zu finden. Sagenhafte 300 Allgäuer Sagen und Legenden sind überliefert, jede für sich zeichnet ein aufregendes Bild unserer Heimat.

Mit dem Bärbele-Treiben am 4. Dezember und dem Klausentreiben am Nikolaustag werden zwei dieser über Jahrhunderte bewahrten Traditionen lebendig. Das Bärbele-Treiben, auch Bärbele-Springen, findet am Abend des 4. Dezember statt, dem Gedenktag der heiligen Barbara. Die „Bärbele“ sind unverheiratete Frauen und Mädchen ab 16 Jahren, tragen Fetzen-Kutten und sind mit Masken als alte Frauen verkleidet. Sie tragen lange Röcke sowie einen mit kleinen oder großen Schellen besetzten Gürtel. Und sie sind mit Besen aus Birkenreisig oder Weidenruten ausstaffiert. Wer den Weg der Bärbele kreuzt, der sollte sich in Acht nehmen, denn manchmal setzt es Rutenhiebe. Diese sollen übrigens fruchtbarkeits- und glücksbringend sein… An die Kinder und ihre Mütter im Haus verschenken die Bärbele Äpfel, Nüsse, Plätzchen und andere kleine Gaben.

Tags darauf am 5. Dezember oder am Nikolaustag sind die Jungs beim Klausentreiben dran. Unverheiratete Männer kleiden sich mit Fellen und tragen einen fellbedeckten Helm, den oft Hörner zieren. Zum „Klausen-Häß“ gehören auch Kuhschellen oder Kuhglocken, die den furchteinflößenden Eindruck der Gestalten durch ihren Lärm noch verstärken. Neben dem einen oder anderen Rutenhieb vor allem für vorwitzige Kinder wollen die Klausen die bösen Geister des Winters und der Dunkelheit vertreiben.

Licht ins Dunkel des Winters bringt auch der Funkensonntag, der Sonntag nach Aschermittwoch. Dann brennen auf den Höhen im Allgäu die Funkenfeuer – ein Brauch, der ebenfalls dazu dient, den bösen Wintergeistern beizukommen. Dazu schichten die Dorfbuben oder Trachtenvereine auf ortsnahen Anhöhen kunstvoll Holzstapel auf, die nach Einbruch der Dunkelheit angezündet werden. Wichtigstes Spektakel: Wenn die obligatorische „Funkenhex“ mit einem lauten Knall in Flammen aufgeht!